Diebstahlschutz für dein Lastenfahrrad

Lastenräder sind praktisch, umweltschonend, schnell und - zumindest im Fall von Ca Go nachweisbar – sehr sicher. Was die Multitalente nicht können, ist in Nischen, Kellern, Appartements und durch Türen zu passen. Ein Lastenfahrrad spart im Gegensatz zum Auto zwar jede Menge Platz, die Abmessungen sind aber selbst bei Kompaktmodellen für ein inhäusiges Abstellen meistens zu groß. Deshalb müssen viele der Bikes sowohl im Freien übernachten als auch tagsüber vor Geschäften, vor der Arbeitsstelle, Schulen oder während Terminen ebenfalls draußen abgestellt werden. Hier sind sie nicht nur für Jedermann sichtbar, sondern auch zugänglich. Diebstahl, Teilediebstahl oder Vandalismus sind somit viel wahrscheinlicher als bei einer Unterbringung in einer Garage. Durch Leasing, Firmenfahrräder und zusätzliche Versicherungen werden solche Verluste zwar immer öfter finanziell aufgefangen, der Aufwand und die Ausfallzeiten, bis ein neues Lastenrad im Einsatz ist, rechtfertigt aber sehr wohl eine gute Diebstahlprävention.

Viele Gefahrenpotenziale für Lastenfahrräder

Beim klassischen Fahrrad war die Hauptgefahr der Diebstahl des Fahrrades selbst. Beim Lastenpedelec sind die Potenziale vielfältiger. Neben dem gesamten Rad sind beim E-Bike besonders Akku und Bedienungseinheit gefährdet – grundsätzlich alle Komponenten am Fahrrad, die nicht fest und am besten mehrfach mit dem Hauptrahmen verschraubt sind. Bei Modellen mit Nabenmotor im Vorder- oder meist Hinterrad ist sogar der teure Antrieb recht schnell vom Rad getrennt und sollte mittels Schloss gesichert werden. Cargobikes bieten im Vergleich zu Standardpedelecs zusätzlich ihren Laderaum inklusive dessen Zubehör als mögliches Ziel für Diebe. Geklaut werden könnten Transportbehälter, Sitze und Sitzpolster, Gurte, Expander, Deckel und Klappen sowie natürlich die Ladung.

Welche Fahrräder sind besonders diebstahlgefährdet?

Es gibt zwei Hauptgründe, warum ein Rad gestohlen wird: den monetären Wert und die Gelegenheit. Durch Fahrrad-Leasing und das Ersetzen des Zweitwagens durch ein Lastenrad zum Beispiel sind die Budgets beim Fahrradkauf in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Was heute an Werten im Zweiradbereich ausgegeben und demnach auch in den Straßen abgestellt wird, hat diesbezüglich im Vergleich zur vergangenen Dekade etwa das Sechsfache erreicht. Mit dieser Preisentwicklung nicht adäquat mitgestiegen ist der Preis für das durchschnittliche Fahrradschloss. Deutlich höhere Profite beim illegalen Weiterverkauf fachen die Gier und Risikobereitschaft von Dieben an, je teurer und aktuell beliebter ein Modell also ist, desto höher die Gefahr. Und Profidiebe wissen sehr genau, was welches Rad wert ist.

„Die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle war 2023 etwa genauso hoch wie 2022, der durchschnittliche Wiederbeschaffungswert ist mit 1.100 Euro aber auf einem Allzeithoch!“ Gesamtverband der Versicherer GdV

Mit der Gelegenheit sind eher Diebstähle gemeint, bei denen ein fahrlässig wenig gesichertes Fahrrad zwar weniger Geld verspricht, Aufwand und die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, aber nochmals geringer ausfallen. Da sind dann selten Profidiebe am Werk. Die erste und wichtigste Maßnahme für den Diebstahlschutz ist deshalb, das Rad den Blicken potenzieller Profis und Amateure zu entziehen, gleichzeitig den Abstellort nicht so versteckt zu wählen, dass ein fremder Zugriff lange unbemerkt bliebe.

Vier Maßnahmen zur Diebstahlsicherung bei einem Cargobike

Nicht zum Schutz vor Diebstahl, wohl aber als Maßnahme gegen den dadurch entstehenden Schaden haben wir die Fahrradversicherung in die Liste unten aufgenommen. Beim Fahrrad-Leasing ist sie oft Teil des Vertrages. Falls nicht, fallen Lastenpedelecs selten unter die Hausratversicherung, da sie eben selten inhäusig abgestellt werden und außerdem durch ihren Wert im Kleingedruckten ausgeklammert werden. Tipp: Eine zusätzliche Vorbeugung mit hoher Abschreckungswirkung für Diebe ist eine Registrierung des Radbesitzers mittels EIN-Code auf sein Fahrrad, wie sie unter anderem der ADFC anbietet. Die Rahmennummer des Herstellers allein eignet sich hier nur eingeschränkt.

Absichern oder abschrecken?

Wie oben schon erwähnt sind für einen Dieb zwei Fragen von Bedeutung: Wie viel Profit kann ich erwarten und wie lange dauert das Entsichern und Entfernen des Bikes außer Sichtweite, beziehungsweise wie auffällig sind die nötigen Maßnahmen, zum Beispiel das Knacken vom Fahrradschloss? Auf alle Kernfragen hat man als Lastenradbesitzer Einfluss. In Abhängigkeit zum Wert des Rades und zur Diebstahlhäufigkeit des jeweiligen Wohngebiets sollte man die ersten sechs bis alle zehn unten gelisteten Maßnahmen zur Sicherung und Abschreckung anwenden. In den Innenstädten von Ballungsräumen ist die Diebstahlgefahr sicher höher als auf dem Land. Zusätzlich genießt man hier den Luxus, mehr Platz zum Abstellen in Haus oder Garage zu haben, was bei einem Einbruchdiebstahl das Rad als Teil der Hausratversicherung mit abdeckt, wenn es nicht explizit in der Police ausgeschlossen wird.

Maßnahmen zum effektiven Diebstahlschutz bei Lastenpedelecs